Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: In vielen Migros-Filialen sind die Regale mit Lindt-Schokolade aktuell ungewöhnlich leer. Der Grund dafür ist ein heftiger Preisstreit zwischen Migros und Lindt.
Was genau passiert ist? Lindt hat im vergangenen Jahr die Preise für ihre Schokoladenprodukte teilweise um 20 bis 50 Prozent erhöht. Als Begründung werden die gestiegenen Kakaopreise genannt. Nach einem historischen Höchststand von rund 12’000 US-Dollar pro Tonne Anfang 2025 ist der Preis zwar wieder gefallen, liegt mit aktuell gut 5’000 US-Dollar aber weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau (durchschnittlich 2500 US-Dollar). Hauptursachen für den Preisanstieg waren Ernteausfälle in Westafrika infolge von Wetterextremen und Pflanzenerkrankungen, während die Nachfrage unverändert hoch blieb. Aktuell wirken sich bessere Ernteaussichten und eine nachlassende Nachfrage preisdämpfend aus.
Migros fordert deshalb, dass dieser gesunkene Kakao-Weltmarktpreis wieder an die Verbraucher:innen weitergegeben wird. Weil Lindt sich weigert, die Preise zu senken, hatte Migros begonnen, Lindt-Produkte aus den Regalen zu nehmen. Diese Entwicklung zeigt eindrücklich, wie Preispolitik und Marktmacht in der Schokoladenbranche funktionieren.
Aus Sicht des Good Chocolate Hub verdeutlicht der Konflikt, dass grosse Schokoladenkonzerne ihre Preise weitgehend unabhängig festlegen können – häufig ohne transparente Informationen für die Konsument:innen. Diese Intransparenz trägt dazu bei, dass Kleinbäuerinnen und -bauern in Armut bleiben, während die Grosskonzerne ihre Gewinnmargen sichern. Wir setzen uns daher für mehr Transparenz und ein Umdenken hin zu echten, fairen und nachhaltigen Wertschöpfungsketten ein.
Ein Beispiel für diesen Wandel ist das Unternehmen gebana. Die Fairtrade-Pionierin möchte das System verändern und teilt ihren Umsatz direkt mit den Bauernfamilien. Im nächsten Schritt wollen sie eine Schokoladenfabrik in Togo errichten, um dort noch mehr Wertschöpfung zu ermöglichen. Genau dort, wo der Kakao wächst.
Der Good Chocolate Hub unterstützt gebana’s Initiative, denn es braucht mutige Schritte für eine gerechtere Schokoladenwelt. Mach auch du mit!.


