Das Menyapa-Lesan-Kakao-Projekt (2025–2028) ist eine Initiative, die nachhaltigen Kakaoanbau mit dem Schutz der Orang-Utans in Ostkalimantan auf Borneo verbindet. Diese Zusammenarbeit vereint Good Chocolate Hub (Schweiz), BOS Schweiz (Borneo Orangutan Survival Switzerland) und CAN Indonesia (Conservation Action Network), um die Artenvielfalt des Regenwaldes zu schützen und gleichzeitig die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung zu stärken.

© CAN 2025
Integrierter Naturschutz- und Kakao-Initiative im Menyapa-Lesan-Wildkorridor
Das Projekt „Menyapa-Lesan Wildlife Corridor“ in Ostkalimantan, Indonesien (bereits von CAN und BOS Schweiz 2024 gestartet), stellt eine innovative Integration von Naturschutz und nachhaltiger Landwirtschaft dar. Der 193.000 Hektar grosse Korridor verbindet zwei wichtige Waldlandschaften, Wehea-Kelay und Sangkulirang-Mangkalihat, die wichtige Lebensräume für den vom Aussterben bedrohten Borneo-Orang-Utan und andere Arten sind. Das Projekt befasst sich mit dringenden Bedrohungen wie Entwaldung, Lebensraumfragmentierung und wirtschaftlichem Druck auf lokale Gemeinschaften und zielt darauf ab, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Umweltschutz und sozioökonomischer Entwicklung herzustellen.
Im Mittelpunkt dieser Initiative steht das innovative Menyapa-Lesan-Kakao-Projekt, das die Naturschutzbemühungen durch die Förderung des nachhaltigen Kakaoanbaus als Nicht-Holz-Waldprodukt verstärkt. Diese Integration zeigt, wie wirtschaftliche Anreize mit Umweltverantwortung in Einklang gebracht werden können, um den langfristigen Schutz von Lebensräumen zu fördern und gleichzeitig die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften zu verbessern.
Naturschutzziele und Synergien
Das Menyapa-Lesan-Kakaoprojekt ergänzt diese Bemühungen, indem es sich mit den sozioökonomischen Herausforderungen befasst, denen die sechs indigenen Dayak-Dörfer innerhalb des Korridors gegenüberstehen. Durch die Bereitstellung einer Alternative zu umweltschädlichen Industrien wie Palmöl und Kohlebergbau bietet die nachhaltige Kakaoproduktion (Agroforst) einen gangbaren Weg zu wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit. Dieser Ansatz verringert nicht nur den Druck auf die Wälder, sondern schafft auch eine direkte Verbindung zwischen Naturschutz und lokalem Wohlstand.
Nachhaltiger Kakaoanbau
Die Kakao-Initiative setzt gezielt auf die Weiterentwicklung nachhaltiger Anbaumethoden, die Optimierung der Nachernteverarbeitung und eine transparente Lieferkette für hochwertigen Kakao. Durch praxisnahe und geschlechtersensible Schulungen erhalten die Landwirt:innen umfassendes Wissen in klimafreundlicher Landwirtschaft (CSA), guter landwirtschaftlicher Praxis (GAP) und guter Herstellungsweise (GMP), speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Kleinbauern. Im Fokus stehen die Steigerung sowohl der Qualität als auch der Menge des lokal produzierten Kakaos – stets unter Berücksichtigung des Umweltschutzes. Die Initiative unterstützt dabei nicht nur den regionalen Orang-Utan-Schutz, sondern hebt nachhaltigen Kakao als Vorzeigeprodukt hervor.
Wirtschaftliche und ökologische Innovation
Der integrierte Ansatz des Projekts hebt mehrere innovative Elemente hervor:
- Wirtschaftliche Anreize für den Naturschutz: Der nachhaltige Kakaoanbau bietet den Gemeinden direkte finanzielle Vorteile und trägt gleichzeitig zur Verringerung der Entwaldung und der Zerstörung von Lebensräumen bei.
- Stärkung der Gemeinschaft: Lokale Bäuerinnen und Bauern, darunter auch Frauen im Rahmen des Local Champion Program, werden als Hüter:innen der Umwelt gestärkt, wodurch Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit gefördert wird.
- Alternative Einkommensquellen: Diversifizierte landwirtschaftliche Produkte, Ökotourismus und unternehmerische Initiativen ergänzen die Kakaoproduktion und stärken die Widerstandsfähigkeit gegenüber Marktschwankungen.
- True Cost Accounting: Durch die Einbeziehung von Umwelt- und Sozialkosten in die Preisgestaltung für Kakao gewährleistet das Projekt eine faire Vergütung und fördert nachhaltige Praktiken.
Eine ganzheitliche Vision für Nachhaltigkeit
Durch die Integration nachhaltiger Landwirtschaft in einen Naturschutzrahmen schafft das Menyapa-Lesan-Projekt ein reproduzierbares Modell für ein Gleichgewicht zwischen ökologischer Erhaltung und wirtschaftlicher Entwicklung. Der Korridor dient als Lebensader für etwa 185 Orang-Utans und unterstützt gleichzeitig über 525 Bauernfamilien in sechs Dörfern.
Durch die Zusammenarbeit mit Interessengruppen, darunter lokale Behörden, indigene Gruppen und private Unternehmen, verkörpert das Projekt einen ganzheitlichen Ansatz zum Naturschutz. Gemeinsam zeigen das Menyapa-Lesan-Wildtierkorridor- und Kakao-Projekt, dass wirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz zusammen funktionieren kann.
This project was possible thanks to a grant from the SWISSCO Innovation Programme, which is supported by the Swiss State Secretariat for Economic Affairs SECO.




